Montag, 8. August 2011

Isla de Pascua

 ¡Iorana! So sagt man auf Rapa Nui, der Osterinsel Hallo. Freitagmittags, nach knapp 5 Stunden Flug gleitet das Flugzeug 3526 km von der chilenischen Küste ganz nah über dem Pazifik  bevor es auf die Landebahn trifft. Es lässt sich schnell erkennen, dass dies der winzigste Flughafen ist an dem ich je war (Aeropuerto Mataveri), da unser Flugzeug das einzige weit und breit ist! Über die Außentreppe gelangen Sergio und ich ins subtropische Klima, hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit – und Maya ist glücklich. Das habe ich nach den kalten Tagen in Buenos Aires und Santiago vermisst.
 

Von der Schwester der Señorita unseres gebuchten Bungalows werden wir am Flughafen abgeholt. Zur Begrüßung werden uns frische Blumenkränze umgehangen – wie man sie von Hawaii kennt (bzw vom Kommerz). Im Jeep geht’s einmal quer durch das einzige Dorf, der Insel. Hanga Roa, welches aus einer Haupt- und ca. 5 Nebenstraßen besteht. Unser Bungalow liegt unmittelbar an den Moais Akapu, hat wie versprochen Meerblick und  wir genießen dank Low-Season die ganze Aufmerksamkeit der Señorita Petra, die uns das Frühstück zu unserer Wunschzeit samt frisch gepresstem Mangosaft aus eigenem Anbau zubereitet. Von ihr mieten wir auch einen Jeep mit dem es Samstag und Sonntag über die ganze Insel geht.
Freitagnachmittags wird aber zunächst einmal zu Fuß die Umgebung erkundet. Mit Badesachen bewaffnet laufen wir die Küste entlang, stets begleitet von einem treuen Freund Jack (Hund der Petra) und entdecken die ersten Moais („monumentale Steinskulpturen“; UNESCO Weltkulturerbe), für die Rapa Nui bekannt ist und von denen es um die 800 gibt (teilweise von Erde begraben, umgefallen oder gar ins Meer gestürzt).


Es fängt angenehmerweise an zu nieseln und kurze Zeit später zeigt sich ein vollständiger Regenbogen mit den kräftigsten Farben, die ich je gesehen habe. Eine Schaukel direkt an der Küste lasse ich mir auch nicht entgehen. Nach etwa 1,5 Stunden brauchen wir dringend die nächste Abkühlung und finden passenderweise eine unter Palmen gelegene Badelagune in die wir uns als einzige Weißen herein trauen.

Den späten Nachmittag verbringen wir auf der Terrasse eines Cafés und stillen unseren Durst mit kühlem Mahina, gebraut auf Rapa Nui. Zum Sonnenuntergang geht es zu den 5 Moais, wo wir noch von einem einheimischen Fischer in minimal abdeckender traditioneller Kleidung überrascht werden.

Samstags geht es nach dem Frühstück zunächst einmal zur Post um Rapa Nui’s eigenen „Einreisestempel“ für den Pass zu ergattern. Mit vollgetanktem Auto darf ich dann nach 5 Monaten endlich wieder hinter's Steuer und es geht auf die Süd-Ost Tour, sprich wir klappern die gesamte südliche Küste von Westen nach Osten ab. Wir besuchen den Nationalpark Rapa Nui, halten an einigen Moais, von denen uns besonders die umgestürzten und die 15 aufgereihten Moais beeindrucken!

Gegen Nachmittag erreichen Akarena, den einzigen Sandstrand der Insel! Wir sind sprachlos, da keiner von uns mit so einem wunderschönen weißen Strand unter Palmen samt Moai-Stätte gerechnet hätte. Trotz kaltem Wasser trauen wir uns in den Pazifik – himmlisch!


Zum Sonnenuntergang geht’s auf einen der höchsten Aussichtspunkte ganz im Süden der Insel, wo uns der erste von einigen Vulkankratern erwartet.
Abends besuchen wir ein Restaurant mit Meerblick, was zur gleichen Zeit am wohl schönsten Friedhof der Welt liegt und sehen uns danach eine traditionelle Tanzshow der Rapa Nui’s an. Anschließend sehen wir einen wunderschönen Sternenhimmel und beobachten innerhalb einer halben Stunde fünf Sternschnuppen – da werden die Wünsche doch sicher wahr!


Für den Sonntagvormittag gehen wir eine Wanderung auf den höchsten Vulkan der Insel an, wo sich eine unglaublich tolle Aussicht über die ganze Insel hat bietet.

Am Nachmittag gönnen wir uns eine Siesta am Strand, der uns am Vortag einfach zu gut gefallen hat!
Den Abend verbringen wir in einem Fischrestaurant. Wer hier kein Fisch isst der ist verrückt, so wurde es mir gesagt. Und da ich ja lernbereit bin habe ich die ersten zwei Tage immer fleißig probiert und traue mich nun meine erste eigene Fischspeise zu bestellen – Heli & Max seid stolz auf mich ;)
Montagmorgen ist die Stimmung das erste Mal ein wenig getrübt seitdem wir im Paradies sind. Und das nur weil wir nicht zurückfliegen wollen! Ein paar Monate würde es sich schon aushalten beschließen wir und hoffen bis zur letzten Minute es gäbe Probleme mit dem Rückflug und der Ausflug zwischen Gepäckabgabe und Abflug zum letzten Aussichtspunkt und Krater auf einem Vulkan tröstet nur ein wenig.

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